Corporate Social Responsibility in Unternehmen

Corporate Social Responsibility (CSR) steht als Idee für eine nachhaltige Unternehmensführung. Mit einem CSR-Konzept bekennen sich Unternehmensleitung und Management zu ihrer Verantwortung für die Gesellschaft, die Umwelt und die Wirtschaft. Über gesetzliche Anforderungen hinaus engagieren sie sich freiwillig für soziale, ökologische und ökonomische Belange in ihrem Umfeld.

Was ist Corporate Social Responsibility (CSR)?

Die Idee der Corporate Social Responsibility entstand in den USA und Europa als eine Reaktion auf die neoliberale „Shareholder Value“-Philosophie der späten 90er Jahre. Soziale und ökologische Auswirkungen der unternehmerischen Tätigkeit wurden damals nicht ausreichend beachtet. 2001 legte die EU ein erstes Grünbuch „Europäische Rahmenbedingungen für die soziale Verantwortung der Unternehmen“ vor. Sie definierte erstmals CSR als ein Konzept, „das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren.“

Was beinhaltet ein Corporate Social Responsibility-Konzept

In Anlehnung an das Corporate Social Responsibility-Framework amerikanischer Wissenschaftler hat ein Unternehmen

  1. Ökonomische Verantwortung: Es muss mindestens kostendeckend arbeiten. Das beinhaltet auch das Recht auf angemessene Gewinne beziehungsweise Verzinsung auf das eingesetzte Kapital.
  2. Legale Verantwortung: Es muss sich an die Gesetze halten und darf keine illegalen Geschäftspraktiken dulden.
  3. Ethische Verantwortung: Es sollte über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus sich gegenüber seinen Stakeholdern fair verhalten und generell nach hohen ethischen Standards handeln.
  4. Philanthropische Verantwortung: Es sollte als „Corporate Citizen“ (Unternehmen als Bürger) sich über die allgemeinen Erwartungen hinaus für gesellschaftliche Ideale sowie Wohlfahrt engagieren.

Auch wenn die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz in diesem CSR-Framework scheinbar fehlen, stehen sie gleichwertig neben der sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung. Die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschen wie Boden, Wasser und Luft oder Artenvielfalt haben zwar keine Rechtspersönlichkeiten. Sie erlangen aber indirekt über die Menschen, die von Umweltschäden betroffenen sind, einen gleichberechtigten Rang als Stakeholder.

Wie wichtig ist Corporate Social Responsibility?

Unternehmen stehen unter einem hohen Erwartungsdruck durch ihre Stakeholder. Neben Gesellschaftern und Aktionären stellen Kunden, Lieferanten, Nachbarn, Partner, die Politik auf kommunaler, Landes- und Bundesebene sowie Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) hohe Anforderungen an das unternehmerische Handeln. Durch das Internet und mobile Kommunikation in Social Media verbreitet sich Fehlverhalten immer schneller. Selbst kleinste Verfehlungen erlangen schnell eine große Öffentlichkeit. Die Folgen: Reputationsschäden. Kunden- und Umsatzverluste. Schlechtere Rankings bei Finanzierungen. Im schlimmsten Fall kann ein schwerwiegender Verstoß gegen Gesetze und ethische Standards auch zur Insolvenz führen. Deshalb integrieren immer mehr Unternehmen aus Mittelstand und Konzernen CSR in ihre Unternehmensstrategie. Sie etablieren dafür ein systematisches Nachhaltigkeitsmanagement, das über alle Unternehmensbereiche, Abteilungen und Lieferketten hinweg CSR-Ziele definiert und die Einhaltung überwacht.

Weitere Informationen lesen Sie in unserem Text über Nachhaltigkeitsmanagement.

Welche Corporate Social Responsibility-Maßnahmen in Unternehmen gibt es?

Es gibt ein breites Spektrum von CSR-Maßnahmen, die je nach Unternehmensgröße sogar Bestandteil des Geschäftsmodells sind. Analog zu den vier Ebenen gehören dazu folgende Maßnahmen:

  1. Ökonomische Verantwortung: Kontrollgremien für und Berichterstattung über verantwortungsvolle Unternehmensführung. Transparenz in der Gewinnverwendung.
  2. Legale Verantwortung: Richtlinien für das Management, wie sie gesetzliche Anforderungen umsetzen sollen. Managementsysteme für Einrichtung und Überwachung der Richtlinien nach ISO-Normen
  3. Ethische Verantwortung: Leitlinien zur Korruptionsbekämpfung, zum Wohlbefinden der Mitarbeiter, für Arbeits- und Gesundheitsschutz, für faires Verhalten im Wettbewerb, zur Achtung von Menschenrechten über die gesamte Liefer- und Wertschöpfungskette des Unternehmens.
  4. Philanthropische Verantwortung: Sponsoring von Sport, Kultur, Umwelt- und Naturschutz sowie gesellschaftlichen Vereinigungen für die Förderung des Gemeinwohls.

Für das Corporate Social Responsibility-Management bestellen einige Unternehmen heute einen Nachhaltigkeitsmanager.

Weitere Informationen lesen Sie in unserem Text über Nachhaltigkeitsmanager.

Beispiele für Corporate Social Responsibility

Die sichtbarsten Beispiele für CSR sind Sponsoring Maßnahmen. Die Unternehmen bewerben diese nach der Devise: „Tue Gutes und rede darüber“. Zu den Trends in Corporate Social Responsibility gehören:

  • Programme zum CO2– und klimaneutralen Unternehmen
  • Kreislaufwirtschaft und Recycling
  • Förderung der psychischen Gesundheit der Mitarbeiter
  • Maßnahmen zur Inklusion von Randgruppen, globale Gerechtigkeit und Vielfalt
  • Freiwilligenarbeit der Mitarbeiter in sozialen und ökologischen Projekten während der Arbeitszeit
  • Hilfsmaßnahmen für Geflüchtete
  • Förderung von Startups und kleiner Unternehmen
  • Die Wirkungsmessung von CSR-Maßnahmen.

Wer braucht ein Corporate Social Responsibility-Framework

CSR ist in Deutschland bisher überwiegend bei Konzernen etabliert. Mittelständische Unternehmen entdecken für sich das Thema zunehmend, weil sie als Dienstleister oder Lieferanten für Konzerne tätig werden wollen. Konzernkunden fordern von ihren Partnern immer öfter ein Nachhaltigkeitsmanagement. Die Industrie und hier vor allem Automobilhersteller führen vor einer Auftragsvergabe eine Prüfung durch. Dabei lassen sie sich Selbstauskünfte geben und Dokumente vorlegen, die die CSR- und Nachhaltigkeitsstrategie ihrer neuen Partner belegen. Die Automobilhersteller haben dafür das Self Assessment Questionnaire (SAQ 4.0) eingeführt.

Weitere Informationen lesen Sie in unserem Text über das SAQ 4.0.

Wer kann zu Corporate Social Responsibility beraten?

Einige Unternehmensberatungen haben sich wie die Memex Consulting GmbH aus München auf CSR spezialisiert. Wir beraten in einem ganzheitlichen Sinne bei der Entwicklung, Einrichtung und Umsetzung von CSR-Konzepten.

Sie wollen mehr über CSR in Ihrem Unternehmen wissen? Vereinbaren Sie jetzt ein kostenfreies Erstgespräch mit Memex Consulting GmbH.

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